Müller Thurgau

Beschreibung

Müller ThurgauHerkunft: Deutschland, Forschungsanstalt Geisenheim

Abstammung: Neuzüchtung aus Riesling x Chasselas de Courtillier (=Madeleine Royale).

Die Rebsorte wurde 1882 vom Schweizer Botaniker Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau in Geisenheim gezüchtet. Lange Zeit waren Riesling und Sylvaner als Elternsorten angenommen worden. Erst gentechnische Untersuchungen schafften Klarheit. Sie ist die älteste erfolgsreichste Neuzüchtung, die weltweite Verbreitung erlangt hat. Die Synonyme Rivaner und Riesling-Sylvaner weisen auf die früher angenommene Kreuzung hin. Die Bezeichnung Riesling-Sylvaner ist heute untersagt, da sie irreführend ist.

Anbaufläche und Verbreitung: 2.102 ha, 4,6 %. Die Sorte ist in allen Weinbaugebieten von Österreich vertreten. Die Anbaufläche hat sich aber im Zeitraum von 1999 bis 2009 um 36,1 % verringert, verliert also an Bedeutung.

Wichtige ampelografische Merkmale
Blatt: mittelgroß, blasig, kreisförmig, fünflappig, tief gelappt mit verdrehter Mittellappe
Traube:  mittelgroß bis groß, mitteldicht, zylindrisch mit ovalen, grüngelb gefärbten Beeren. Das Fruchtfleisch besitzt einen leichten Muskatgeschmack

Reifezeit: früh

Bedeutung, Ansprüche: Die Sorte ist sehr früh reifend und wird daher gerne in Form von Most, Sturm, Primeurwein angeboten. Im Verschnitt mit anderen Weißweinsorten findet die Sorte oft Eingang in beliebte Jungweine, die frisch getrunken werden sollen. Auf der anderen Seite des Reifespektrums werden auch Prädikatsweine erzeugt, welche häufig in ihrem Entwicklungspotenzial unterschätzt werden. Benötigt tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung. Ist sehr anfällig für Peronospora, Oidium, Beeren- und Stielfäule, Roter Brenner und Phomopsis. Verstärkter Pflanzenschutzaufwand ist gegenüber anderen Sorten, notwendig.

Wein: Die Sorte liefert frühreife, milde Weine mit leichtem Muskatgeschmack. Bei zu geringem Säuregehalt altern die Weine rasch. Prädikatsweine können ein sehr hohes Qualtitätspotenzial erreichen.

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